Saudade Snamja

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In Vergessenheit geraten. Noch nicht ganz verloren. SAUDADE. Die Raumtaucherin verfolgt den Gedanken der 24/7 Welt. Der Weltraumreflektor SNAMJA wird wieder erbaut. Wir erinnern uns an die Theorie das Sonnenlicht zu unseren Vorteilen zu lenken, die Tageszeiten und Naturphänomene zu bestimmen. Die Orte der Vergangenheit bleiben nicht nur in unserem digitalen Speicher, es sind Naturphänomene, welche die Erinnerungen an diese auslösen.

Saudade Snamja

 „Die Vergangenheit ist ein Ort des Traums, ein vor der Welt geschützter Ort, und diesen Ort will die Seele nicht verlassen. Mit SAUDADE gewinnen wir nicht nur die Vergangenheit des Verlorenen oder vom Verlust bedrohtes Paradies zurück; wir erfinden sie auch. Wir Menschen sind ein Volk von Träumern. Nicht so sehr deshalb, weil es sich Träumen hingibt, die immer größer als es selbst sind, sondern wie es in seinem tiefsten Innern das ablehnt, was man die Wirklichkeit nennt, die Ordnung der Zeit, dieses Flusses ohne Wiederkehr.“

In Vergessenheit geraten. Noch nicht ganz verloren. Die Raumtaucherin verfolgt den Gedanken der 24/7 Welt. Der Weltraumreflektor SNAMJA wird wieder erbaut. Wir erinnern uns an die Theorie das Sonnenlicht zu unseren Vorteilen zu lenken, die Tageszeiten und Naturphänomene zu bestimmen. „Doch bleibt das Projekt ein starkes Beispiel an den Glauben an die technische Bemeisterung der Welt und umfassender: des Universums. Kein Missgeschick und keine ärgerliche Pleite konnte und kann, so scheint es, uns diesen Optimismus trüben. Das Problem einer 24/7 Welt ist nicht die Technik. Das Problem ist der Mensch. Ihm gilt es seine Müdigkeit auszutreiben.“ „Seit langem bevölkern sie das Universum mit ihren Träumen, ihren Mythen und ihren Göttern, indem sie nach ihnen die Sterne und Sternkonstellation benennen, um sich diesen zu nähern.“ 

„Unvergleichlich in Zeit und Raum gestellt ist die Geschichte der Menschen die  der Welterschöpfung. Das ist es, was mich beim Anblick der Wolkenkratzer erregt:  sie rufen es laut, dass der Mensch nicht in seinem Sein verharrt, sondern dass der Unternehmung, Expansion und Eroberung ist.  Der Mensch hat die Dinge im Rohzustand nach seinen Wünschen geformt, die Macht seiner Phantasie hat die Materie besiegt. Städte beweisen die Existenz dieses Weltschöpfers mit den gebieterischen Träumen.“ 

Die Wünsche ändern sich und Orte gehen verloren- „vielleicht ist das eigentlich menschliche nicht das Erinnern, sondern das Vergessen.“ Jedoch bleiben die Orte dieser Vergangenheit in unserem digitalen Speicher oder es sind Naturphänomene, die Erinnerungen an diese auslösen. „Es ist wie die gewaltige Stimme der Natur, wie die des Windes in den Wäldern.“ Wenn dieser Wind sich mit seiner Stärke gegen mich drückt und mein Mantel sich an mich schmiegt, lässt es mir das Gefühl geben, dass alles weniger von Bedeutung ist.

 Wir sollten nicht vergessen, wir sind im planetarischen Zeitalter angekommen. „Eines Tages werden wir vielleicht einmal Signale von einem anderen Planeten empfangen. Dann wird aufgrund einer Solidarisierung der ganze irdische Raum zu einem Ort werden. Ein Erdbürger zu sein wird dann etwas bedeuten. Bis dahin ist es nicht sicher, dass die Bedrohung der Umwelt dazu ausreichen wird, dieses Bewusstsein herzustellen und es in der Erfahrung wachzuhalten.“